"Ein Spiel dauert 90 Minuten" - Hätte diese Weisheit heute auch gegolten, hätte es am Ende 1:1 gestanden. Manche Spiele aber dauern ein paar Minuten länger... Die erste Halbzeit der Partie zwischen den beiden Verbandsliga-Absteigern vom SV Höxter und SV Avenwedde war nicht besonders ansehnlich und arm an Höhepunkten. Beide Mannschaften hatte fast keine gefährlichen Torraumszenen und viele Ungenauigkeiten zerstörten den Spielfluss. Erwähnenswert waren eigentlich nur das 0:1 für den SV Avenwedde durch Thomas Grün in der 21. Minute, als er einen Alleingang aus 16 Metern vollenden konnte. Die Abwehr des SV machte dabei keinen besonders glücklichen Eindruck. Höxter wurde nur einmal richtig gefährlich, als Mathias Schubert in der 34. Minute einen Kopfball aus 10 Metern an den Pfosten setzte. Zur 2. Halbzeit stellte Didi Wedegärtner um, brachte Dennis Thorenmeier für Thomas Kociper und stürmte mit 3 Spitzen. In der 56. Minute hatten die ca. 120 Zuschauer den Torschrei bereits auf den Lippen: Pek Kieszniewski spielte einen langen Ball in die Spitze, der Avenwedder Torwart und ein Abwehrspieler prallten außerhalb des Sechszehnmeterraums zusammen und Mathias Schubert lief allein auf das Avenwedder Tor zu, das durch einen Abwehrspieler verteidigt wurde. Im letzten Moment grätschte jedoch der Torwart mit grenzwertigem Einsatz den Ball noch von hinten ab. Nur 4 Minuten später dann die nächste Chance für den SVH, aber der agile Dennis Thorenmeier köpfte den Ball nach einem Freistoß von Marco Budalic nur ans Außennetz. Weitere 7 Minuten später dann aber doch endlich der verdiente Ausgleich zum 1:1 für die Höxteraner. Hauptdarsteller waren die beiden SVH-Akteure, die vor allem in der 2. Halbzeit auf der linken Seite eine starke Leistung zeigten: Nach einem Freistoß vom Acaymo de la Rosa-Schachner konnte Lukasz Hetmaniok den Ball aus dem Gewühl heraus unter die Latte hämmern. Zehn Minuten vor dem Ende hatte der SV Höxter die Möglichkeit, das Spiel sogar noch mit einem Sieg zu beenden. Einer schönen Kombination über de la Rosa-Schachner, Hetmaniok, Föst und Nolte folgte ein Kopfball von Thorenmeier, der leider sein Ziel knapp verfehlte. Die einzige richtige Chance im zweiten Durchgang hatte Avenwedde nach einer Ecke, als Jens Grundmann volley über das Tor zielte. Als alle schon mit dem 1:1 als Endstand rechneten, dann doch noch der Knock-out: Aus einem Freistoß für den SVH entwickelt sich in der 92. Minute ein Gegenangriff, Föst und Gröne irritieren sich gegenseitig beim Kopfball, und Tarek Kaplan erzielt aus ca. 16 Metern am (unnötigerweise) herauseilenden Thiel vorbei den umjubelten Siegtreffer. Eine bittere Pleite, die den SV Höxter jetzt wohl für einige Zeit in den Niederungen der Tabelle festhalten wird. Aufstellung: Thiel - Föst, Kociper (46. Thorenmeier), Gröne, Nolte, de la Rosa-Schachner, Hetmaniok, Kieszniewski (58. Multhaupt), Budalic, Zeisberg, Schubert