Spatenstich„Was viele Beteiligte aus Verein und Stadtverwaltung hier mit ihrem Engagement möglich gemacht haben, ist großartig. € 454.000,- sind eine riesige Menge Geld, aber dafür wird etwas wirklich Nachhaltiges geschaffen, das den Sport in unserer Stadt über Jahrzehnte eindeutig bereichern wird“, so Ludger Mahrenholz, Gesamtvorsitzender des SV Höxter. Dazu kommen noch Eigenleistungen in Höhe von € 42.000, wovon allein € 36.000 auf die Architektur-/Planungs-Dienstleistung entfallen würden. Diesen Posten kann der SV allerdings „sparen“, da Vorstandsmitglied Jürgen Hölscher Architekt ist und diese Planungen übernimmt.

Über Jahre war der „Kunstrasenplatz“ ein Thema bei den Höxteraner Fußballern. Ein aufgrund von Witterungsbedingungen nur relativ selten zur Verfügung stehender Rasenplatz und ein wahrlich schon lange nicht mehr standesgemäßer Aschenplatz machten es immer schwieriger, Spiel- und Trainingsbetrieb von Dutzenden Junioren- und Senioren-Mannschaften in der Kreisstadt zu gewährleisten. In einer Zeit, in der Sportvereine ohne aktive Jugendarbeit prinzipiell vom Aussterben bedroht sind, war der Aschenplatz außerdem auch kein gutes Argument, um potenziellem Nachwuchs das Fußballspielen schmackhaft zu machen. Eine gegenüber dem Kunstrasen deutlich erhöhte Verletzungsgefahr hielt viele besorgte Eltern davon ab, ihre Sprösslinge auf dem Splitplatz spielen zu lassen.

Das gehört nun alles endgültig der Vergangenheit an: Der Kunstrasenplatz ist an 365 Tagen im Jahr bespielbar, deutlich weicher und aufgrund der getätigten Fortschritte in den vergangenen Jahren von einer solch hervorragenden Materialqualität, dass zumindest im fußballerischen Bereich fast kein Unterschied mehr zum „echten“ Rasen besteht. Mit dem örtlichen GaLa-Bau Unternehmen Neumann/Lott hat man einen kompetenten Ansprechpartner mit kurzen Anfahrtswegen gefunden, der den Kunstrasenplatz bauen wird. „Wir haben uns mehrere Plätze angesehen, aber der Kunstrasenplatz in Volmerhausen/Lohfelden – den Neumann/Lott gebaut hat – ist von einer so überragenden Qualität, dass wir Neumann/Lott gerne den Zuschlag gegeben haben. Dass die Firma ihren Sitz in Boffzen hat und wir somit noch einen heimischen Betrieb unterstützen können, ist eine schöne Zugabe“, erklärt Elmar Gierse.

Dank der an allen Stellen und zu jeder Zeit guten Kooperation mit der Stadt Höxter, die € 270.000 dazuschoss, kann das Bauvorhaben „Kunstrasenplatz“ nun in die Vollendung gehen. Der Rest wurde vom SV Höxter mit Hilfe von Sponsoren wie zum Bespiel E.ON, vielen regionalen Unterstützern und einer langfristigen, zinsgünstigen Verbindlichkeit in Sachen Sportstättenbau bei der NRW-Bank aufgebracht. Und trotz der Größe ist der Finanzierungsplan über 20 Jahre absolut tragbar und festgezurrt. „Es wäre unverantwortlich gewesen, dem Verein über einen so langen Zeitraum eine finanzielle Last aufzubürden, die ihm jegliche Luft zum Atmen nimmt. Aber natürlich birgt jede unternehmerische Entscheidung dieser Größenordnung auch Risiken. Aber wir haben alle nach bestem Wissen und Gewissen versucht, diese Risiken zu minimieren“, erklärt Ludger Mahrenholz.

Ein Hauptpunkt, der dieses Projekt erst ermöglichte, ist die Berechtigung des SV Höxter zum Vorsteuerabzug. Dieses wiederum setzte voraus, dass der SV Höxter für die kommenden 20 Jahre sogenannter „Wirtschaftsgutträger“ des Platzes ist, und nicht mehr die Stadt. In einem Vertrag zwischen Stadt und Verein wurden diese Dinge geklärt; für die die Anlage nutzenden Vereine wird sich zukünftig nichts ändern.

„Zwischen 16.000 und 20.000 Menschen nutzen alljährlich diese Sportanlage. Daher hat die Stadt Höxter hier sehr gerne mit dem SV an einem Strang gezogen und die Verwirklichung ermöglicht.“, so Bürgermeister Alexander Fischer.

„Im Nachhinein ist es schon gewaltig, was alle Beteiligten an Zeit und Engagement in dieses Projekt gesteckt haben. Aber nur so lässt sich was bewegen. Und bei aller gebotenen Bescheidenheit: Hier haben wir was bewegt!“, stellt Elmar Gierse, Vorsitzender der SVH Fußballabteilung, zufrieden fest.